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Pfarrei Bad Brückenau – Wie vor hunderten Jahren gelobt, zogen auch heuer wieder die Christen zu Ehren des Stadtpatrons singend und betend vom Georgshäuschen in den Wiesen am Wasserwerk über die evangelische Kirche durch die Stadt hin zur katholischen Pfarrkirche.

Zu Beginn der Prozession wurde die Legende von der Rettung der Stadt durch Sankt Georg erzählt. Da passt es gut, dass die gleichnamigen Musikanten, die Georgibläser, wie seit vielen Jahren schon den Gang durch die Fluren musikalisch gestalteten.
Wieder machte die Prozession, die ökumenisch durchgeführt wird, auch Station in der evangelischen Friedenskirche. In ihrer kurzen Predigt griff Diakonin Dennerlein eines der Grundanliegen der Christenheit auf: „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Was bewirkt Gerechtigkeit? Der Tod Bin-Ladens war er gerecht und wird die Welt jetzt friedlicher.
Es wurde für Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt gebetet. Unterwegs wurde vor allem für die Anliegen der Stadt und ihrer Bürger gebetet. An der zweiten Station am alten Rathaus vor dem Kriegerdenkmal mit dem Heiligen Georg an der Spitze stellten die Frauen des Ökumeneausschusses das Misereorhungertuch 2011 ins Zentrum der Gedanken. Im selben Sinn schloss dann Pfarrer Bauer die abendliche Prozession in der katholischen Stadtpfarrkirche.

Zum Ursprung der Prozession:
Am 24. April 1400 überfielen die Ritter Bibra, Ebersberg, Steinruck und Thüngen die kleine Ortschaft Brückenau. Grund war die Verweigerung der Stadt verschiedene Gläubiger auszuzahlen. Der offene Angriff wurde aber ob der hohen Mauern gescheut. Mit List schmuggelte man aber Ritter in leeren Weinfässern in die Stadt. Nach der Überlieferung konnte dieser Angriff erfolgreich abgewehrt werden, als die Bürger zum Heiligen Georg um Hilfe flehten, und er in Ritterrüstung hoch zu Roß eingriff. Dieses Geschehen soll am 23. April passiert sein, dem Namenstag des Heiligen. Anlässlich dieser wunderbaren Rettung aus der Notlage des Überfalls gelobten die Bürger Brückenaus eine jährliche Georgi-Prozession und erhoben ihn zum Schutzpatron der Stadt.
Der heilige Sankt Georg gehört als einer der 14 Nothelfer zu den beliebtesten Heiligen. Er war einer der ersten Märtyrer zu Beginn der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Zu Zeiten der Kreuzzüge wird Georg dann mit der Drachentöterlegende in Verbindung gebracht, die heute noch populärste Darstellung, so auch auf dem Kriegerdenkmal der Stadt. Aus den Kreuzzügen heraus gilt Georg auch als Schlachtenhelfer, was die Brückenauer Legende untermalt. Aus den Kreuzzügen heraus entwickelten sich zahlreiche Ritterorden unter dem Patronat des Heiligen, die später dann der Ausübung der Werke der Barmherzigkeit dienten, also karitativ tätig waren.
Einer dieser Orden führte lange Jahre das Krankenhaus in Bad Brückenau, bevor es in weltliche Trägerschaft überging.
Auch die Knabenkapelle der katholischen Kirchengemeinde stellte sich unter den Schutz des Heiligen und trägt heute noch als erfolgreiche Konzertkapelle seinen Namen als Georgi-Bläser.

Stimmen zur Prozession:
Diakonin Cornelia Dennerlein nach der Prozession im Kreise ihrer Ökumeneausschussdamen: “Es ist erfreulich, dass wieder so viele Menschen mitgezogen sind und gemeinsam gebetet haben“.
Frau Hildegunde Pöck, zusammen mit Margot Vogt vor der Friedenskirche auf die Prozession wartend: „Ich gehe schon immer mit, um um den Schutz für unsere Stadt und für uns zu beten, auch wenn ich jetzt nur noch die die halbe Strecke mitlaufen kann“.

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