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Kirchweihsonntag – Es war ein besonderes Kirchweihfest, welches unsere Pfarrgemeinde in diesem Jahr beging: Wir feierten den 225. Jahrestag der Weihe eines Gotteshauses am heutigen Platz und das 50. Jubiläum unseres Pfarrheims. Wegen dieser zwei Anlässe war eigens Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand nach Bad Brückenau gekommen und feierte mit den Gläubigen der Pfarreieine Heilige Messe. Musikalisch gestaltet wurde diese vom Projektchor mit rhytmischen deutschen und englischen Liedern. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde im Pfarrheim, zunächst mit dem traditionellen Kirchweihessen, weitergefeiert.
Herr Rudi Wallrab von der Kolpinfamilie informierte dann die Anwesenden in einem interessanten Beitrag über die Baugeschichte unseres Pfarrheims:
Seit 1902 gab es erste Überlegungen, wie eine größere Unterkunft für den Gesellenverein (heute: Kolping) und andere Gruppen der Pfarrei gebaut werden könnten. Es wurden dann vom Gesellenbauverein 5000 Reichsmark gesammelt, von denen aber nach 1. Weltkrieg und Inflation nichts übrig blieb. Wieder wurde Geld gesammelt, das aufgrund des Weltgeschehens wieder verloren ging.
Bei einer Visitation im Jahr 1954 in Bad Brückenau weckte der damalige Bischof von Würzburg und spätere Kardinal Julius Döpfner neuen Mut zum Bau eines Pfarrheims, welches zunächst als "Bildungs- und Schulungszentrum" geplant war. So wurden unter Pfarrer Richard Saal im Jahr 1955 erste Pläne entworfen und nach dessen Tod durch Pfarrer Franz Roth mit Hilfe des Architekten Fritsch und des Kreisbaurates Pfister weiter ausgearbeitet.
Im Juli 1956 folgte dann der erste Spatenstich und viele Brückenauer packten beim Bau des Pfarrheims mit an, so dass schließlich 2.000 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden zusammen kamen. Unter denen die bei Bau mitarbeiteten waren Georg Eller, Adam Schröder, Manfred Wytopil, Franz Pocker, Leopold Müller, Paul Müller und Oskar Reß.
Kalkulierte man zu Baubeginn mit Baukosten von 142.000 DM, waren es am Ende230.000 DM. Wieder mussten Pfarrer und Kirchenverwaltung auf Spendenjagd gehen.

Im Oktober 1958 wurde das Pfarrheim feierlich eingeweiht. Kolping- und Faschingsbälle, regelmäßige Tanz- veranstaltungen, Vereinsfeste, Stadtratssitzungen und Theateraufführungen fanden in den folgenden Jahren im Pfarrheim statt.Im Jahr 1990 wurde das Pfarrheim umfassend renoviert.
Wenn es auch nicht mehr so viele Veranstaltungen sind wie in früheren Jahren, so ist und bleibt das Pfarrheim, nach der Kirche, doch das wichtigste Zentrum für unsere Gemeindeleben, welches wir nicht missen wollen und in dem wir noch viele frohe Stunden verbringen wollen.

Angesichts der besonderen Rolle, welche die die Kolpingfamilie beim Bau des Pfarrheims hatte und weil das Singspiel "Adolph Kolping" beim diesjährigen Pfarrfest so gut ankam, wurde das Singspiel von Kindern und Jugendlichen aus der Pfarrei unter Leitung von Margarete Full-Wollmann und Kantor Markus Wollman anschließend nochmals aufgeführt.
Mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken klang dann dieser besondere und gelungene Festtag aus.
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