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Fronleichnamsfest in Bad Brückenau – Am Marktplatz feierten eine große Zahl von Gläubigen – wesentlich mehr als in den Jahren zuvor - das Vermächtnis Jesu in einer feierlichen Eucharistiefeier. In seiner Predigt erläuterte Pfarrer Wallrab die Bedeutung und den Sinn des Fronleichnamsfestes. Anschließend wurde das, was uns das Allerheiligste ist, durch unsere Stadt getragen, es wurde um seinen Segen gebeten und und dafür gedankt, dass er bei uns ist. Alle Tage bis zum Ende der Welt.

Das Allerheiligste wurde während der Prozession begleitet von einer Schar Kommunionkinder, von vier von insgesamt zwanzig Stadträten, einer Abordnung der Feuerwehr, sowie von Fahnenabordnungen des Kath. Frauenbundes und der Kolpingfamilie.

Der eucharistische Leib Christi wurde in der reich verzierten Monstranz unter dem so genannten „Himmel“, durch die Straßen getragen. Bad Brückenau und seine Bewohner wurden gesegnet, daher wird die Prozession auch als öffentliche Veranstaltung gesehen, die das Gemeinwesen betrifft. Die Prozession machte an vier Stationen halt. An jeder Station wurden Fürbitten vor Gott gebracht und der eucharistische Segen erteilt. So wurde am alten Rathaus für den erkrankten Bürgermeister gebetet und am Altar in der Unterhainstraße, unweit der ehemaligen jüdischen Synagoge, für Frieden im Heiligen Land.

Musikalisch umrahmt wurden die Eucharistiefeier und die Fronleichnamsprozession von den Georgi-Bläser und dem Kirchenchor.

Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Lütticher Nonne Juliana im Jahre 1209 zurück. Die Ordensfrau hatte dabei die Kirche als Mondscheibe gesehen, bei der ein schwarzer Fleck das Fehlen eines Festes zu Ehren der heiligen Eucharistie anzeigte. Der Bischof von Lüttich führte 1246 ein solches Fest ein, das unter österlich-freudigen Vorzeichen das Abendsmahlgedächtnis vom Gründonnerstag aufgriff. Aus diesem Grunde wurde der Termin auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten angesetzt. 1264 ordnete Papst Urban IV., der frühere Archidiakon von Lüttich, den Festtag für die gesamte katholische Kirche an.

Zentrale Aussage von Fronleichnam ist, dass Jesus seinen Leib und damit sich selbst gibt. Auf diese Weise stiftet er ein fortlebendes Gedächtnismahl, in dem er selbst gegenwärtig ist. Dieses Mahl ist Zentrum kirchlichen Lebens. Das Fest, vor allem die Prozession, bringt zum Ausdruck, dass Jesus mit seinem Volk zieht. Dabei steht mehr die Freude an Jesu Gegenwart im Mittelpunkt als sein Leidensweg. Zwar steht das eucharistische Brot im Zentrum der Feier, seit der Neuordnung der Liturgie gilt Fronleichnam jedoch auch gleichzeitig als „Fest des kostbaren Blutes“, das früher am 1. Juli gefeiert wurde. Im Namen „Fronleichnam“ stecken drei mittelhochdeutsche Wörter: „vrôn“ – göttlich; „lich“ – Körper, Leib; und „hama“ – Hülle: „vronlicham“: die „göttliche Hülle des Leibes“.

Unser aller Dank geht an alle die bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes (Blumenschmuck usw.) geholfen haben.

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