Durch das Sakrament der Taufe wird ein Mensch zum Kind Gottes und somit Teil der Glaubensgemeinschaft der Christen: der Kirche. Das Eintauchen in Wasser – oder auch das Übergießen des Kopfes mit Wasser – versinnbildlicht den Tod, die Reinigung sowie die Wiedergeburt und Erneuerung. Durch die Taufe werden die Erbsünde und alle persönlichen Sünden vergeben. Ein neues Leben in der Gemeinschaft mit Jesus Christus und mit allen, die an ihn glauben, beginnt. Die Taufe ist Voraussetzung, um weitere Sakramente empfangen zu können. Sie zählt neben Eucharistie und Firmung zu den Einführungssakramenten.

 

 

 

Voraussetzungen

Der eigentlichen Taufe geht das Taufgespräch mit einem Pfarrer oder Diakon voraus. Je nach Pfarrei werden mehrere Taufgespräche angeboten. Sie dienen der Vorbereitung der Taufe. Die Eltern haben dabei die Möglichkeit, die Tauffeierlichkeiten persönlich mitzugestalten – beispielsweise durch die Auswahl der Lieder. Zudem können Sie Fragen zum Thema stellen.

Formales

Um Ihr Kind zur Taufe anzumelden, wenden Sie sich an das Pfarrbüro Ihrer Gemeinde. Dabei sind folgende Unterlagen notwendig:

  • Geburtsbescheinigung für religiöse Zwecke (erhältlich beim Standesamt des Geburtsorts des Täuflings)
  • Stammbuch

In manchen Pfarreien gibt es feste Termine – häufig ein bestimmter Sonntagnachmittag im Monat, an denen gemeinsame Tauffeiern für angemeldete Kinder stattfinden.
Bei der Anmeldung zur Taufe sollten Sie wissen, wer Pate des Taufkindes wird, da dessen persönliche Daten neben jenen der Eltern erfasst werden.
Für die Taufe notwendig sind ein weißes Taufkleid für das Kind sowie eine Taufkerze.

Pate

Der Taufpate begleitet den jungen Christen – insbesondere auf seinem Glaubensweg. Daher muss er römisch-katholisch und gefirmt sein. Ein evangelischer Christ kann zusammen mit einem katholischen Paten als Taufzeuge zugelassen werden.

Ablauf des Taufgottesdienstes

Dem Einzug und der Begrüßung folgt die Befragung der Eltern, welchen Namen sie dem Taufkind geben wollen, was sie von der Kirche für das Kind erbitten und ob sie sich der Aufgabe zur religiösen Erziehung bewusst sind.

Auch der Pate wird gefragt, ob er zur religiösen Erziehung seines Patenkindes bereit ist. Gebet, Lesung und Predigt schließen sich an.

Der Priester, die Eltern und die Paten zeichnen dem Täufling ein Kreuzzeichen auf die Stirn; der Priester ruft die Heiligen an. Fürbitten werden vorgetragen. Es folgt die Katechumenensalbung und die Weihe mit Taufwasser. Die Eltern und Paten sagen dem Bösen ab und bekennen sich zum Glauben.

Der Priester tauft das Kind „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Er salbt es mit Chrisam. Das Taufkleid wird angezogen und die Taufkerze an der Osterkerze entzündet.

Der Effata-Ritus wird vollzogen: Der Priester berührt Ohren und Mund des Neugetauften und spricht "Effata!", was so viel bedeutet wie „Öffne Dich“. Damit macht er deutlich, dass dieser sich dem Wort Gottes öffnen und den Glauben bekennen soll.

Nach dem Vater Unser segnet der Priester die Anwesenden und das Schlusslied wird gesungen.

Taufkerze und Taufkleid

Das Licht der Taufkerze, die während der Feier an der Osterkerze entzündet wird, symbolisiert die Beziehung zu Gott und den Menschen. Die Taufkerze wird mit nach Hause genommen. Sie dient als Erinnerung an die Taufe und wird zu besonderen Anlässen wie etwa dem Namenstag oder der Erstkommunion wieder entzündet.

Das Taufkleid versinnbildlicht den Beginn eines neuen Lebens. Die weiße Farbe erinnert an das Gewand, das Jesu am Tag seiner Verklärung getragen hat. Zudem ist weiß die Farbe der Auferstehung.

Erwachsenentaufe

Erwachsene bitten für sich selbst um die Taufe. Sie bereiten sich im so genannten Katechumenat darauf vor. Dann tragen sie den Wunsch, getauft zu werden, dem Bischof vor.
Die Taufe selbst erfolgt häufig in der Osternachtfeier. Das Sakrament wird von erwachsenen Täuflingen zugleich mit Kommunion und Firmung empfangen.

Eine spezielle Internetseite informiert Sie über alles Wissenswerte auf dem Weg zum Christsein in der katholischen Kirche: Katholisch werden.