header

Neue Orgel – Die Technik der neuen Orgel beruht auf einem bewährtem System. Die Orgel besitzt eine mechanische Tontraktur und eine elektronische Registertraktur. Der Spieltisch steht in der Mitte der Empore und verbindet mit den Trakturen die Ventile mit den Pfeifen. Gut vier Meter mehr Platz braucht die neue Orgel für das Hauptwerk als die alte bisherige Orgel.

Die alte Orgel hatte alle drei Werke in einem Gehäuse. Die neue hat jeweils ein Hauptwerk, Schwellwerk und Pedalwerk. Die Orgelbauer mussten außerdem extra Wände einziehen, die zehn zusätzliche Pfeifen der großen Zungenregister aufnehmen. 28 Register hatte die alte Orgel, 38 hat nun die neue.

Schwierig gestaltete sich die Akustik und der Grund dafür ist die kahle Kirche in der es keine Säulen und Nischen gibt. Die Töne im unteren Kirchenschiff überschlugen sich. Während des Intonierens stellten gefüllte Säcke in den Bänken die Kirchenbesucher dar. Denn die Akustik zwischen einer leeren und einer voll besetzten Kirche ist unterschiedlich, hängt von den Kirchenbesuchern ab. In Gleichklang gebracht werden muss die Orgel auch mit dem Gesang. Auf all diese Voraussetzungen war die alte Orgel nicht abgestimmt.

Die kleinste Pfeife der Seifertorgel misst zwölf Millimeter. Die größte, das ist die tiefe Bourdon-Pfeife aus Holz, ist 4,40 Meter lang.  Die tiefen Noten/Orgelpfeifen vom Violon 16' mussten gekröpft werden, weil die Höhe nicht reichte. Sie passten nicht in das Gehäuse.
Neben den Metallpfeifen besteht das Instrument auch zu zehn Prozent aus Holzpfeifen. Die verschiedensten Klangcharaktere der Metall- und Holzpfeifen können kombiniert werden.
Das Grundregister bildet die Principale. Für weite offene Töne ist die Flötenfamilie zuständig. Dann gibt es die Streicher, mit einem Geigen- und Celloansatz, und das Zungenregister mit einem schnarrenden Klang, verstärkt durch Schalltrichter. Sie alle zusammen bilden das Orchester in der Orgel.

In der Werkstatt der Firma Orgelbau Seifert wurden die Pfeifen bereits vorintoniert. Beim Einbau wurde der Feinschliff vorgenommen. Über die Lautstärke entscheiden Pfeifenfuß und Kernspalte.

Auch wenn im Orgelbau die Elektronik Einzug gehalten hat. Der Aufbau ist wie vor 300 Jahren. Die damalige Bauweise hat sich bewährt und allen Neuerungen getrotzt, denn technische Entwicklungen um die Zeit von 1850 - 1950 haben sich nicht bewährt. Viele elektronische Teile werden jetzt wieder als mechanisches Teil eingebaut. So kann auch die neue Orgel in der katholischen Stadtpfarrkirche hunderte von Jahren alt werden.

­