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Behörden, Fabriken und Geschäfte haben am Freitag, 15. August, in den überwiegend katholischen Gemeinden Bayerns geschlossen: Gefeiert wird das Hochfest „Mariä Himmelfahrt“. Dahinter verbirgt sich theologisch korrekt gesprochen das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel: Maria ist mit Leib und Seele als ganzer Mensch in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen worden. <!-- /* Font Definitions */@font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:auto; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:3 0 0 0 1 0;} /* Style Definitions */p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin-top:0cm; margin-right:0cm; margin-bottom:10.0pt; margin-left:0cm; line-height:115%; mso-pagination:widow-orphan; font-size:11.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;}@page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;}div.Section1 {page:Section1;}-->

Diesen Glaubenssatz erhob Papst Pius XII. nach Befragung aller Bischöfe am Allerheiligenfest 1950 zum Dogma. Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung bezeichnete das Fest als „eine geniale Antwort der Kirche auf das weit verbreitete Lebensgefühl des Nihilismus“.

Traditionell mit dem Hochfest verbunden ist der Brauch der Kräuterweihe. Sieben oder neun bis 77 Kräuter sind es, die traditionell in den Weih- oder Würzbüschel, Marienwisch, Würzwisch oder Sangen genannten Sträußen zu finden sind. Darunter Johanniskraut, Kamille, Minze, Wermut, Wohlmut, Majoran, Holunder, Beifuß, Schafgarbe, Basilikum und Sonnwendkraut. Dazwischen sind mitunter auch eine Königskerze, eine Rose oder Getreideähren vertreten. Die Kräuterbüschel sollen nach Volksglauben vor Unwettern oder Krankheiten schützen, indem sie auf dem Dachboden aufgehängt, im Herd verbrannt oder dem Essen oder Viehfutter beigemischt werden. In manchen Gegenden werden die Pflanzen und Kräuter, die am Mariä Himmelfahrtstag in den Kirchen geweiht werden, auch Kindern und Jungvermählten ins Bett oder Toten in den Sarg gelegt. Das Marienfest war einst auch der Tag der Apotheker und Drogisten, der Gärtner und Blumenhändler, der Gewürzkrämer und Parfümeure.

Der Brauch der Kräuterweihe geht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Schon die Ägypter, Griechen, Römer und die germanischen Völker kannten die Heilkraft bestimmter Pflanzen. Im Mittelalter wurde der Brauch christianisiert, indem die Wirkung der Gewächse auf Gott und die Fürsprache Marias zurückgeführt wurde. Die frühesten Belege stammen aus dem 10. Jahrhundert. Die christliche Legende, die der Kräuterweihe zu Grunde liegt, dreht sich um die Himmelfahrt Marias: Als die Apostel nach drei Tagen das Grab der Muttergottes öffneten, fanden sie statt des Leichnams duftende Blumen und Kräuter darin.

Zu Mariä Himmelfahrt beginnt der „Frauendreißiger“, der bis zum Fest Mariä Geburt am 8. September beziehungsweise bis Mariä Schmerzen am 15. September gezählt wird. In dieser Zeit sind die hiesigen Kräuter voll ausgereift. Die teils darin vorhandenen Gifte sollen ihre Schärfe verloren haben. Auch dieses christliche Brauchtum lässt sich auf das Fasten der Germanen vor den Erntefesten zurückführen. An zahlreichen Wallfahrtsorten im Bistum Würzburg werden Mariä Himmelfahrt und die folgenden Marienfeste besonders feierlich begangen. Beeindruckend ist die Feier am Maria Ehrenberg in der Rhön.

In unserer Pfarrgemeinde wird der Brauch des Kräuter sammelns und binden der Kräuterbuschen gepflegt. Frauen sammeln beispielsweise Johanniskraut, Schafgarbe, Minze, Beifuß, Kamille und viele andere Kräuter mehr. Am Vortag zu Mariä Himmelfahrt werden diese von den Frauen zu Buschen gebunden und im Gottesdienst in der Kirche geweiht.

Die Kräutersammlung zum Himmelfahrtstag

Die Kräutersammlung zum Himmelfahrtstag hat natürlich einen tiefentheologischen Sinn, wenngleich im Volksbrauchtum bisweilen auch"magische" Vorstellungen hereinspielen.

Maria ist der ganz heile Mensch, die Frau ohneErbsünde empfangen. Deshalb konnte sie Gott in sich aufnehmen und Christus zurWelt bringen. Weil sie auf Erden Gott in sich aufnahm, so nahm Gott seinerseitsMaria an ihrem Lebensende in den Himmel auf.

Die Heilkräuter werden uns zum Verweis auf diesesganzheitliche , nämlich - typisch katholisch - leibliche wie auch geistlicheHeilsein im Glauben, das in der Einheit des Menschen mit Gott in Erfüllunggeht. Wie Maria zur Vollendung gelangt ist, hoffen wir Christen, daß auch füruns der Tod nicht das Ende, sondern der Beginn der Volendung wird.

Deshalb also die Kräutersammlung und Weihe gerade andiesem Festtag; schließlich sind leibliches und geistliches Heilsein nievoneinander zu trennen. In Maria ist uns ein Kraut geschenkt gegen den Tod, vondem man normalerweise meint, gegen ihn sei kein Kraut gewachsen....

 

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