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Altarweihe in Römershag – Im Rahmen der Visitation der künftigen Pfarreiengemeinschaft weihte Weihbischof Helmut Bauer den neuen Volksaltar und segnete den Ambo in der Schlosskirche St. Benedikt in Römershag. Mit dieser feierlichen Liturgie fanden die über fünf Jahre gehenden Renovierungsarbeiten in der ehemals fuldischen Schlosskirche ihren Abschluss. Zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, nahmen an dieser feierlichen Liturgie teil.

Stadtpfarrer Johannsen begrüßt den Würzburger Weihbischof herzlichst und freute sich, dass nach vielen Jahren wieder ein Oberhirte des eigenen Bistums den Weg in die von Fuldaer Fürstbischöfen gestaltete Kirche fand.

Weihbischof Helmut Bauer segnete zu Beginn der Liturgie den neuen Ambo und übergab derLektorin Inge Lochner mit einem Segenswort das Lektionar bevor sieerstmals vom neuen Ambo aus, die Lesung vortrug. Ausgehend von denLesungen des Tages beschrieb Weihbischof Helmut den neuen Altar als dieTür zum Himmel. Wie Jakob auf einem Stein schlafend in Bet-El dieTreppe zum Himmel sah, so möge die Gemeinde durch die Feier derEucharistie am neuen Altar immer wieder den Weg zum Himmel offen sehen.Zugleich dürfe sie nicht vergessen, dass die fünf Kreuze auf dem Altarfür die fünf Wundmale Jesu stehen und immer daran erinnern, dass in derEucharistie die Vergegenwärtigung seine Kreuzesopfers geschieht. MitBlick auf die Lesung aus dem Hebräerbrief erinnerte der Weihbischofdaran, dass Jesus sich hingab, um seine Gemeinde zu heiligen, so dasssie sich jetzt zu Opfern des Lobes versammeln kann. Schließlich nahm erdie Worte des Evangeliums von der Begegnung zwischen Jesus und Zachäusauf und lud die Gemeinde ein, sich durch die Begegnung mit Christus inder Eucharistie immer wieder zu neuen Menschen wandeln zu lassen und sozu erfahren, dass vom neuen Altar Heil ausgeht.

Bildhauer Franz Weigand, der Ambo und Volksaltar schuf, verschloss das Reliquiengrab mit einer goldenen Platte, bevor Weihbischof Helmut den Altar mit Weihwasser besprengte und mit dem Chrisam salbte. Weichrauchwolken hüllten die Gläubigen ein, als der Würzburger Bischof zusammen mit Stadtpfarrer Johannsen und Diakon Kubatko die Feuer auf den fünf Kreuzen entzündete. Im Heilig-Geist-Hymnus und dem Weihegebet fand die Liturgie schließlich ihren Höhepunkt. Nachdem die Ministranten den geweihten Altar gedeckt hatten feierte Weihbischof Bauer mit der Gemeinde erstmals die Eucharistie.  

Am Ende des Gottesdienstes dankte Stadtpfarrer Johannsen dem Weihbischof für die Worte der Verkündigung und machte deutlich, dass der Bischof mit der Weihe des Altares die Gemeinde Römershag noch enger an Würzburg gebunden habe. Er verwies dauf das neue Wappen, dass in den Stein eingelassen ist und erstmals den fränkischen Rechen in der ansonsten durch fuldische Wappen geprägten Kirche zeige. Ebenso dankte der dem Bezirk Unterfranken für die Bereitstellung der Mittel. Innerlich berührt folgte der Dank für das große Engagement der Kirchenverwaltung Römershag, die mit Fleiß und viel Loyalität dieses Projekt mitgetragen hatte. 

1752 ließ Fürstbischof Amand von Buseck den Seitenflügel des ehemals Tann'schen Schlosses von seinem Hofmaler Johann Andreas Herrlein und dessen Schwiegervater Emanuel Wohlhaupter ausgestalten. Der Kirchenraum, der den Fürstbischöfen als Privatkapelle in ihrer Sommerresidenz diente, atmet die Strenge benediktinischen Geistes, wie er in verschiedenen Kirchen der ehemaligen Fürstabtei Fulda zu finden ist. Bereits vor fünf Jahren begannen die ersten Pläne zur Renovierung der Kirche und zur Restaurierung des Hochaltares, die dann in zwei Schritten vollendet wurden. Seit April 2007 war  der Hochaltar der Schlosskirche eingerüstet und sollte innerhalb weniger Wochen wiederhergestellt sein. Es zeigte sich schnell, dass zum einen wichtige Holzteile nachgeschnitzt werden mußten und v.a. die ursprüngliche Farbgebung nicht so klar zu eruieren war, wie ursprünglich erhofft. Farbanalysen konnten dann belegen, dass der Altar wie die Empore und die umlaufenden Apostelbilder holzsichtig war. Durch den persönlichen Einsatz des Bezirkstagspräsidenten konnten dann die Mittel aufgebracht werden, die ursprüngliche Fassung zu erarbeiten. Das Altarbild, das den Tod des Heiligen Benedikt zeigt, wurde gereinigt, die Aufsätze gold gefasst und das Wappen Amands von Buseck farblich wiederhergestellt. So entstand die bereist 1752 harmonisch konzipierte Raumgestaltung der Schlosskirche neu und besticht jetzt durch den Kontrast zwischen dem weißen Kirchenschiff mit seinen Stukierungen und dem holzsichtigen Hochaltar.




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