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Bischof Dr. Friedhelm Hofmann würdigte die Bereitschaft der fünf Neupriester, sich ein Leben lang an Gott zu binden. Diese sei ein deutliches Signal in eine Zeit hinein, in der sich die Wenigsten dauerhaft zu etwas verpflichten wollen. „Sie alle haben den Wunsch, sich ganz Gott zu weihen und ihr Leben uneigennützig in den Dienst Jesu Christi und seiner Kirche zu stellen“, sagte Bischof Hofmann bei der Priesterweihe am Pfingstsamstag, 7. Juni, im Würzburger Kiliansdom. Bei dem festlichen Pontifikalgottesdienst, den rund 1300 Gläubige mitfeierten, weihte der Bischof die fünf Diakone Andreas Hartung (31) aus Rechtenbach, Sebastian Krems (38) aus Würzburg, Paul Reder (42) aus Würzburg, Michael Schmitt (31) aus Westerngrund und Dr. Simon Schrott (29) aus Großwallstadt zu Priestern.

In seiner Predigt bezeichnete Bischof Hofmann die Priesterweihe als einen „Freudentag für unsere Würzburger Kirche“. Allen fünf Weihekandidaten sei gemeinsam, dass sie ganz auf Jesus Christus vertrauten. Durch Taufe und Firmung hätten alle Gläubigen Anteil am allgemeinen Priestertum. Aber die Priesterweihe bewirke bei den Erwählten, dass sie aus der Gemeinschaft der Glaubenden für diese Gemeinschaft einen Sendungsauftrag erhalten, der ihnen das Spenden der Sakramente ermöglicht, insbesondere die Feier der Eucharistie, und ihnen die Befähigung zur Sündenvergebung verleiht. „Christus nimmt von ihnen ganz und gar Besitz.“

Keiner habe das Recht, von sich aus Weihen einzuklagen oder sich die Weihevollmachten selbst zuzusprechen. „Christus als der Herr ist der Handelnde. Er ruft und beruft, er weiht und befähigt. Der Bischof ist nur der sichtbare Garant für den handelnden Herrn Jesus Christus“, betonte der Bischof. Die fünf Diakone, die zu Priestern geweiht werden, dürften erfahren, „dass ihr Leben und ihr Einsatz in einer Liebe geborgen sind, die Unvermögen, Leid, Schuld und Tod endgültig überwindet“. Sie stünden dafür ein, dass es letzte, nicht hinterfragbare Normen gebe, die in Gott begründet seien. „Sie stehen dafür ein, dass der Glaube nicht einengt, sondern weitet. Sie begeben sich in einen Horizont, in dem Freiheit und eine Ahnung vom Glück des ewigen Lebens gelingen können.“ Die Mitfeiernden im Dom rief der Bischof auf, den Neugeweihten im Gebet und in einer erfahrbaren menschlichen Nähe beizustehen. „Auch die zölibatären Priester bedürfen des Zuspruchs. Wie keiner alleine glauben kann, so kann auch keiner ohne menschliche Zuwendung leben.“

Zu Beginn der Feier stellte Regens Herbert Baumann vom Priesterseminar Würzburg die Weihekandidaten vor und bat sie, vor den Bischof zu treten. Die Diakone bekundeten ihre Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Baumann versicherte sodann, dass die Kandidaten für das Priesteramt geeignet seien, und bestätigte deren guten Leumund. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen die fünf Männer, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, sich mit ihrem ganzen Leben an Christus zu binden und aus dieser Beziehung zum Heil der Menschen zu leben.

Bei der Anrufung der Heiligen lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Gott ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Hofmann, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, der Bamberger Weihbischof Herwig Gössl, Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer sowie rund 100 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ der Weihehandlung zogen die Heimatpfarrer den Geweihten die priesterlichen Gewänder an, salbte ihnen Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß.

Bischof Hofmann dankte schließlich allen, die die Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem den Familien der Neupriester. Verwandte, Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten – unter anderem rund 60 Ministranten– sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums nahmen an der Feier teil. Vier Studentenverbindungen und Kolping waren mit Fahnenabordnungen vertreten. Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt, der Domchor unter Leitung von Domkantor Alexander Rüth sowie Kantor Kaplan Alexander Berger die Feier mit Werken von Bertold Hummel, Otmar Faulstich, Alexander Rüth und Anton Bruckner. Am Pfingstsonntag und -montag sowie dem folgenden Sonntag feiern die Neupriester in ihren Heimatgemeinden Primiz.

Mit Wirkung vom 7. Juni werden die fünf Neupriester des Bistums Würzburg in ihren bisherigen Praktikumspfarreien als Kapläne angewiesen: Hartung in der Pfarreiengemeinschaft „Jesus – Quelle des Lebens, Bad Kissingen“, Krems in der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Christophorus im Baunach-, Itz- und Lautergrund“, Reder in der Pfarreiengemeinschaft „Oberleichtersbach/Schondra“, Schmitt in der Pfarreiengemeinschaft „Niederwerrn  – Oberwerrn“ und Schrott in der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Benedikt am Hahnenkamm“.

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